Churchill – In Russland gibt es keine Garantien für ein Zuhause – VERMITTELT

6. Februar 2015 - Glückstiere - erfolgreich vermittelt - 0 Kommentare

In Russland gibt es für keine Katze irgendwelche Garantien, dass sie nicht irgendwann mal auf der Straße leben muss. Dies zeigt auch mal wieder der Fall von unserem Churchill (oder kurz Church). Churchill ist ein reinrassiger „Don Sphynx“-Kater doch das schützte ihn nicht davor ein Jahr lang im Keller eines Wohnhauses wohnen zu müssen. Warum und wie Churchill in diesem Keller gelandet ist können wir nur mutmaßen. Wir wissen nur, dass Churchill Glück im Unglück hatte. Zwei ältere Damen, die regelmäßig obdachlose Katzen füttern, haben Churchill in seinem Versteck rechtzeitig entdeckt und ihn immer wieder besucht und mit ein wenig Futter versorgt. Der erste Winter war für solch eine nackte Katze, wie Churchill es ist, sehr, sehr hart. Churchill hat so heftig gefroren, dass seine Ohrspitzen abgefroren und nach schmerzvollen Wochen ohne Behandlung abgefallen sind. Von der ständigen Kälte bekam Churchill eine Blasenentzündung, die durch die nicht erfolgte Behandlung chronisch geworden ist.

Als unsere Moskauer Kollegin Lilia von der Geschichte Churchills hörte, konnte sie es nicht glauben, dass Churchill den ganzen Winter überlebt hat. Denn selbst Katzen mit Fell überleben es häufig nicht. Lilia hat Churchill bei sich auf der Pflegestelle aufgenommen. Leider hat Churchill zwar als reinrassiger, aber dennoch chronisch kranker Kater sehr schlechte Vermittlungschancen in Russland.

Churchill verhält sich wie ein echter Kater, er ist ziemlich unabhängig und kommt zu seinem Menschen nur dann zum Schmusen, wenn er etwas von ihm haben möchte. Meistens möchte Churchill von seinem Menschen einfach nur seine Wärme, denn er friert immer noch sehr oft. Aus diesem Grund schläft Churchill auch gerne bei seinem Menschen im Bett oder einfach auf seinem Menschen (siehe auch Ludmillas Reisebericht vom November, da hat er auf ihr geschlafen). Andere Katzen akzeptiert Churchill zwar, er möchte jedoch am liebsten seinen Menschen mit niemanden teilen. Churchill kennt Hunde und akzeptiert sie. Die Lieblingsbeschäftigung von Churchill ist, wie bei vielen Nacktkatzen auch, einfach unter der Decke bei seinem Menschen oder in der Nähe vom Heizungskörper zu schlafen. Churchill ist sich bewusst, dass er eine edle Erscheinung ist, deswegen erlaubt er sich manchmal mit seinen Menschen zu meckern oder zu zicken, das sieht aber eher amüsant aus.

Da Churchill aufgrund seiner Vorgeschichte ein chronisches Blasenproblem hat, benötigt er hochwertiges Nassfutter und kurweise Spezialfutter, um weiter ein normales und glückliches Leben zu führen. Churchills Familie soll sich im Klaren darüber sein, dass ein Nacktkater wie Churchill eine besondere Aufmerksamkeit in gesundheitlichen Angelegenheiten benötigt. Sein Urin muss mindestens 2x im Jahr auf Entzündungsanzeichen hin untersucht werden. Im Moment wird Churchill gegen Hämobartonellen mit Antibiotikum behandelt.

Churchill ist ca. 5 Jahre alt (Stand Januar 2015), männlich, kastriert, geimpft, gechipt und auf FIV und FELV negativ getestet. Churchill wird in eine reine Wohnungshaltung vermittelt, da er nie wieder die Wärme von seinem Menschen vermissen möchte.

Churchill befindet sich auf unserer Pflegestelle in der Nähe von Moskau und kann ab März 2015 mit einem Flugpaten nach Deutschland kommen.

Cherchille 1

Cherchille 2

Cherchille 3

Cherchille 4

Churchill

Daniel und Churchill_2